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3 Figuren und ein Sitz, „aklama“

Breite

22 cm.

Höhe

9 - 18,5 cm.

Ethnie

Ada (Adangme)

Land

Togo

Material

Holz

Provenienz

- Galerie Walu, Zürich (1996).
- Nachlass Dr. Andreas Vontobel (1931-2011), Waltalingen.

Technik

Ohne Sockel / without base

Untere Schätzung

100.00 CHF

Obere Schätzung

200.00 CHF

Zuschlag

76.80 CHF

Bildunterschrift zu dem von Schmeltz (op. cit.) publizierten Feldfoto von drei Figuren des gleichen Typus: „Die Worte Aklama kpakpewo oder Aklama sucwo bedeuten, ‚kleine geschnitzte Gottheiten’. Die Figuren heissen auch Ame we luwo, ‚Seele des Menschen’. Man kauft diese Figuren stets mindestens paarweise, Mann und Weib zusammen. ‚Hat der Heide mehrere Frauen, so ist es unbedingt nöthig, dass jede der Frauen einen Mann und eine Frau sich kaufen muss.’ Die Figuren gelten als trõwo und man richtet Gebete an sie, z. B. das regelmässige Morgengebet: ‚Gieb mir Leben, mache stark meine Kniegelenke, meine Armgelenke, ich will auf Reisen gehen; ich komme zurück.’ Nach einem glücklichen Kauf spricht man das Dankgebet: ‚Ich danke euch, dass ihr mir geholfen, dass man von mir die Sachen kaufte.’ – Fehlt den Figuren, was oft vorkommt, ein Arm oder ein Bein, so erhalten sie den Namen Adelã (Wild) oder Ažiza (Affenart), weil man glaubt, dass sie in diesem Zustand irgend einem Thiere des Feldes ähnlich sind (?). Wenn Jemand stirbt, so werden die ihm gehörenden Figuren weggeworfen. Diese Angaben sind höchst interessant, aber sehr lückenhaft. Zweifellos hält man die Figuren für beseelt, aber von wem? Ahnenbilder sind es nicht, und auch von den Legbawo scheinen sie sich in ihrem Wesen zu unterscheiden. Der Name ‚Seele des Menschen’ und die Thatsache, dass man die Figuren beim Tode des Besitzers als werthlos wegwirft, lassen vermuthen, dass man die kleinen Schnitzwerke in besonderer mystischer Beziehung zum Menschen glaubt, vielleicht für sie Verkörperungen seiner Schutzgeister hält. Auch an den weitverbreiteten Glauben wäre hier zu erinnern, dass der Mensch mehrere Seelen besitzt, die nicht sämmtlich fest an den Körper gebunden sind, sondern auch ausserhalb des Leibes wohnen können. Ganz räthselhaft ist die Erklärung der verstümmelten Figuren.“

Weiterführende Literatur:
Schmeltz, J.D.E (1901). Zaubermittel der Evheer (Aus dem Städtischen Museum in Bremen).“ Archives Internationales D’Ethnographie., Vol. 14. Seite 9.

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Andreas Vontobel (1931-2011)

Andreas Vontobel war ein enthusiastischer und vielseitig interessierter Mensch, der in seinem Leben die verschiedenartigsten Interessen mit grosser Leidenschaft verfolgte. Er war ein Kunstsammler mit Herz und Seele, welcher neben afrikanischer Kunst auch alle anderen Bereiche der Kunst gesammelt hat. Sein Hauptinteresse galt dabei aber der aussereuropäischen Kult- und Gebrauchsgegenständen und besonders den Regalien.

Neben seinem Beruf als Psychologe war er auch ein hervorragender Fotograf und innovativer Künstler, der auch einige Reisen nach Afrika und Asien unternommen hat. Bestimmend für eine besonders ausgeprägte Faszination, die sein Leben lang anhalten sollte, waren die 60er Jahre: Damals begann seine Begeisterung für die afrikanische Kunst und Kultur, die er durch die Beschäftigung mit der modernen Malerei entdeckt hatte. Fortan besuchte er die bedeutendsten Kunst- und Völkerkundemuseen der Welt, studierte unzählige Bücher und trug über die Jahre systematisch eine Sammlung künstlerisch und ethnisch bedeutender Werke Schwarz-Afrikanischer Kunst zusammen. Als Quelle für seine Wünsche diente ihm unter anderem die Galerie Carrefour der Kunsthändler Pierre und Claude Vérité in Paris.

Der überwiegende Teil seiner Afrika-Sammlung stammt aus der Galerie Walu, denn er war einer der regelmässigen und gern gesehenen Besucher der Galerie. Über die Jahre entwickelte sich eine intime Freundschaft zu René David mit dem er seine kultur-übergreifenden Überlegungen zur aussereuropäischen Kunst eingehend diskutieren konnte. Vontobel interessierte sich nicht nur die Ästhetik der Objekte, sondern als Psychoanalytiker auch für die Inhalte und Riten die mit ihnen verbunden sind. Dabei faszinierten ihn besonders Grenzerfahrungen und die offensichtlich parallelen Ansätze der Heilung in verschiedenen Kulturen.

3 Figuren und ein Sitz, „aklama“ - Verkauft
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