155 cm.
Dogon
Mali
Holz
- laut Besitzer: Galerie Künzi, Gottfried Künzi (1920-1979), Solothurn.
- Martin Gross (1922-2017), Biel (erworben am 26.01.1975).
Ohne Sockel / without base
2,000.00 CHF
4,000.00 CHF
Das Volk der Dogon umfasst derzeit etwa 350’000 Menschen und ist im Gebiet der Hombori-Berge angesiedelt. Die in verstreuten Dörfern lebenden Kleingemeinschaften sind die Nachfolger der Tellem, deren noch immer existierenden Behausungen hoch oben in den unzugänglichen Steilwänden der Felsen von Bandiagara zu finden sind, die 1989 zum Weltkulturerbe erklärt wurden.
Die Dogon sind im westlichen Kulturkreis vor allem für ihre Kunst bekannt. Ihre Werke entstammen und beziehen sich auf die faszinierende Mythologie der Ethnie. Die unverkennbar geometrische, reduzierte bis karge Formensprache macht aus ihren Kult- und Gebrauchsgegenständen mustergültige Beispiele traditioneller afrikanischer Kunst.
In den meisten Dogon-Dörfern gibt es mindestens eine überdachte Versammlungsstätte (toguna). Das mehrschichtige Reisigdach eines solchen „Palaverplatzes“ wird von einer Vielzahl gegabelter Pfeilern gestützt zu denen auch vorliegender gehörte.
In dieser Art Freiluft-Konferenzraum treffen sich die Männer um zu diskutieren, wichtige Entscheide zu treffen oder auch nur um sich auszuruhen. Aufgrund der absichtlich niedrigen Bauweise müssen die Treffen jeweils sitzend abgehalten werden, womit sich keiner der Teilnehmer über einen anderen erheben kann. Damit ist angeblich auch ein Verhandeln ohne Handgreiflichkeiten garantiert, denn wenn sich einer der Anwesenden über Mass enerviert und aufspringt, wird ihn der Stoss an die Decke schnell zur Raison bringen.
Weiterführende Literatur:
Leloup, Helene (1994). Statuaire Dogon. Paris: Editions Amez.
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