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Maske

Höhe

44 cm.

Ethnie

Yaure

Land

Côte d’Ivoire

Material

Holz

Provenienz

- Privatsammlung, Abidjan.
- René David, Kilchberg.
- Koller Auktionen Zürich, 26.06.2004, Lot 27.
- The Joey and Toby Tanenbaum Collection, Toronto.

Technik

Mit Sockel / with base

Untere Schätzung

4,000.00 CHF

Obere Schätzung

8,000.00 CHF

Zuschlag

Die Yaure sind Nachbarn der Baule und wohnen im Zentrum der heutigen Republik Côte d’Ivoire. Vorwiegend in Dörfern ansässig, bildet die Landwirtschaft, früher im stärkeren Maß ergänzt durch die Jagd, die wirtschaftliche Grundlage der Ethnie. Ihre traditionelle Religion wird durch lokale Bünde bestimmt. Die zentralen Themen des Glaubens sind Fruchtbarkeit und Ahnenkult.

Die Kunst der Yaure, insbesondere die figürliche Gestaltung, zeichnet sich trotz der engen künstlerischen Verbundenheit mit den benachbarten Guro und den Baule durch einen unverwechselbaren, subtilen und prägnanten Stil aus, den die hier angebotene Maske beispielhaft vor Augen führt.

In diese sensibel gestaltete Arbeit hat der Schnitzer, ohne Zweifel ein Meister seines Faches, sein ganzes Können einfliessen lassen. Das gelungene Werk ist eine harmonische, ausgeglichene Kreation, deren Ausdruck den Betrachter in ihren Bann zieht.

Nicht zufällig erinnert das ovale Gesicht mit den sichelförmigen Augen, der eleganten, schmalen, langgezogenen Nase und dem kleinen Mund an die berühmten Köpfe Amedeo Modiglianis. Dieser hatte über seine Freunde Picasso, Brancusi und Lipchitz, allesamt Liebhaber und Sammler afrikanischer Kunst, nachweisbar vor 1909 die eleganten Masken der Côte d’Ivoire kennen gelernt. Sie bildeten eine wesentliche Quelle der Inspiration für die Formgestaltung seiner berühmten Skulpturen, wobei Modigliani auch die Darstellungsinhalte dieser so genannten Primitiven unglaublich fasziniert haben müssen.

Die Maske mit dem idealisierten Gesichtszügen stellt sicherlich eine junge Schönheit dar. Geradezu zu einem Vexierbild wird die grazile Schnitzerei durch ihren Aufsatz: Er stellt den Kopf eines Geistwesens dar, der auf einem überlangen Hals gleichsam der Welt entrückt über der Maske zu schweben scheint und sie zum Körper werden lässt.

Im Gesamtkontext der Kultur der Yaure mit ihren engen Verflechtungen von religiösen und profan-sozialen Bereichen kann diese mit vielschichtigen Inhalten beladene Maske kaum eindeutig einer Funktion zugeordnet werden.

Ihre Funktion war vermutlich anlässlich der öffentlichen und von Musikanten begleiteten Auftritte sowohl schädliche als auch wohlwollende übernatürliche Kräfte zu Gunsten der Gemeinschaft beeinflussen. Die Maske war somit die Schnittstelle zwischen der Dorfgemeinschaft und der unsichtbaren Welt der Ahnen, Geister und Seelen.

Weiterführende Literatur:
– Rubin, William (1984). Primitivismus. München, Prestel-Verlag.
– Kerchache, Jacques (1989). Die Kunst des schwarzen Afrika. Freiburg, Herder Verlag.
– Barbier, Jean Paul (1993). Arts de la Côte d’Ivoire. Genf, Musée Barbier-Mueller.

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