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Maske, „gelede“

Höhe

34 cm.

Ethnie

Yoruba

Land

Nigeria

Material

Holz

Provenienz

Helmut und Marianne Zimmer, Zürich.

Technik

Ohne Sockel / without base

Untere Schätzung

800.00 CHF

Obere Schätzung

1,200.00 CHF

Zuschlag

Jeder von Krankheit, Unfruchtbarkeit oder einem anderen Unglück Betroffene versucht, wenn das Orakel Hexen als Ursache bestimmt hat, die „Mütter“ durch Opfer zu beschwichtigen und zugleich die Krankheit mit Kräutern zu bekämpfen sowie weiteren Schutz in Form von Amuletten zu suchen. Doch kann auch die Gesellschaft als Ganzes die „Mütter“ beleidigen, indem sie Fehlverhalten toleriert, und die Gemeinschaft kann sich nicht mit Amuletten schützen.

Der gelede-Bund bietet Schutz gegen die Hexen, und zwar nicht, indem er sie bekämpft, sondern indem er die „Mütter“ einmal im Jahr (oder so oft wie nötig) zu einem Fest zu ihren Ehren einlädt, bei dem sämtliches Fehlverhalten in der Gemeinschaft aufgedeckt, verurteilt und verspottet wird.

Der gelede-Bund wird von Frauen geführt, die Männer agieren als Tänzer, Sänger und Helfer. Obwohl zahlreiche verschiedene lokale Varianten des gelede-Festes existieren, so ist doch die Grundstruktur überall gleich. Es beginnt abends mit der Darbietung eines efe genannten Sängers und geht am folgenden Nachmittag mit dem eigentlichen gelede-Fest weiter, bei dem unter anderen zahlreiche Maskentänzer auftreten. Es ist hauptsächlich dem Vergnügen und der Unterhaltung gewidmet. Dutzende maskierte Tänzer führen bei dieser Gelegenheit, bisweilen auch paarweise abwechselnd, kurze temperamentvolle Tänze neben den Trommlern auf.

Die stets wie ein menschlicher Kopf gestalteten gelede-Masken werden so getragen, dass der Tänzer unter dem Rand hervorblicken kann. Auf dieser Grundmaske sitzt in der Regel ein Aufbau mit verschiedensten Darstellungen, in deren Gestaltung und Ausführung sich die Holzschnitzer an Virtuosität gegenseitig überbieten. Zu den traditionellen Kostümen der Tänzer gehören zahlreiche Kopftücher und Frauenschals, ausserdem tragen sie Beinrasseln um die Fussknöchel.

Die Zuordnung dieser in ihrer Eigenart aufregenden Maske, mit den ungewöhnlichen Markierungen zwischen Nase und Ohr, den geschnitzten Augenbrauen und der in einer ununterbrochenen Profillinie geschnitzten Nase und Stirn, ist nicht eindeutig. Der lange Schädel und die sorgfältig ausgeführte, von dekorativen Rauten begrenzte Frisur deuten daraufhin, dass es sich um das Werk eines erfahrenen Schnitzers aus der Region von Ipokia und Agoshasha im Anago-Gebiet in Nigeria handeln könnte.

Weiterführende Literatur:
Lawal, Babatunde (1996). The Gelede Spectacle. Washington: University of Washington Press.

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