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Sitz, „ogo toungo“

Breite

33 cm.

Höhe

43 cm.

Ethnie

Dogon

Land

Mali

Material

Holz

Provenienz

- Sammlung Peter Stettler (1939-1998) und Erica Stettler-Schnell (geb. 1940).
- Galerie Walu, Basel.

Technik

Ohne Sockel / without base

Untere Schätzung

2,000.00 CHF

Obere Schätzung

4,000.00 CHF

Zuschlag

1,216.00 CHF

Ritualsitz eines hogon-Priesters (religiöses Oberhaupt der Dogon).

Das Volk der Dogon umfasst derzeit etwa 350’000 Menschen und ist im Gebiet der Hombori-Berge angesiedelt. Die in verstreuten Dörfern lebenden Kleingemeinschaften sind die Nachfolger der Tellem, deren noch immer existierenden Behausungen hoch oben in den unzugänglichen Steilwänden der Felsen von Bandiagara zu finden sind.

Die Dogon sind im westlichen Kulturkreis vor allem für ihre Kunst bekannt. Die unverkennbar geometrische, reduzierte bis karge Formensprache macht aus ihren Kunstwerken faszinierende Beispiele traditioneller afrikanischer Kunst. Aber die Dogon faszinieren genauso durch ihre komplexe Mythologie, die sich in vielen Kult- und Gebrauchsgegenständen gestalterisch ausdrückt.

Die Form dieses Sitzes erinnert an die den klassischen und häufig anzutreffenden kleinen Hockern der Dogon, die noch heute weit verbreitet verwendet werden. Die hier angebotene Vorlage ist jedoch Symbol der Autorität und Sinnbild des politischen Einflusses. Unter der Verantwortung der ranghöchsten Priester wurde dieses Emblem in einem Altar wohl behütet aufbewahrt und nie als Sitzgelegenheit benutzt.

In einer Interpretation der Dogon-Mythologie besteht das Universum aus zwei übereinander liegenden Scheiben, die eine den Himmel und die andere die Erde repräsentierend. Beide Ebenen sind durch einen Baum verbunden und dazwischen leben die Dogon. Die Sitz- und Standfläche werden so Himmel und Erde gleichgesetzt, und die mittlere schmucklose Säule in der Altarmitte ist dann der verbindende Baum.

Die vier äusseren, gebogenen Träger zeigen jeweils eine im Relief gearbeitete Figur, ähnlich den uns bekannten Motiven der Karyatiden und Atlanten. Dargestellt sind in dieser Form die Urahnen (nommo) die zwischen den Sphären vermitteln. Auf den Aussenrändern der Stand- und Sitzfläche sind wellenförmige Muster eingeschnitzt, die auch als Schlangen interpretiert werden, die bei den Dogon als Lebensspendend gelten.

Dieses Ritualobjekt ist ein hervorragendes Beispiel für die handwerklich meisterhaft ausgeführte Verschmelzung von mythologischen Vorstellungen, ästhetischen Betrachtungen und funktionellen Anforderungen.

Die aus einem Stück gearbeitete Skulptur ist in ihrer Wirkung gleichermassen delikat als überaus kräftig. Die authentische Ausstrahlung dieses Kultgegenstandes muss die Dogon damals ebenso fasziniert haben wie sie heute die Leidenschaft der Kunstsammler zum schwingen bringt.

Weiterführende Literatur:
Leloup, Helene (1994). Statuaire Dogon. Paris: Editions Amez.

Die Sammlung aussereuropäischer Kunst von Peter Stettler und Erica Stettler-Schnell umfasste ca. 500 Objekte mit den Schwerpunkten Kleinbronzen, Daumeklaviere und Textilien, die Sie hauptsächlich in der Schweiz und in Paris erworben haben.

Auszug aus dem „Jahrbuch z’Rieche“ (zrieche.ch), Autorin: Dorothea Christ. „Peter Stettler und Erica Stettler-Schnell.“ Sie sind während ihrer Ausbildungszeit an der Allgemeinen Gewerbeschule Basel (heute «Schule für Gestaltung») nicht nur beide Schüler des Riehener Künstlers Gustav Stettler gewesen, sondern mit diesem auch zu einer Familie zusammengewachsen: Peter Stettler (geboren 1939), der Sohn, und Erica Schnell (geboren 1940), die Schwiegertochter. Beide sind sie stolz darauf, Schüler von Walter Bodmer, Martin Christ und Gustav Stettler gewesen zu sein, die sie als ausserordentlich anregende Lehrer empfanden, und sie stehen auch in aller Selbstverständlichkeit dazu, dass sich in ihren frühen Werken der Einfluss der Lehrer deutlich bemerkbar macht. Warum soll man übersehen oder gar negieren, dass man in einer Tradition steht? …. Besonders fruchtbar auf dem Weg zur Eigenständigkeit waren die Monate im Basler Atelier der Cité des Arts in Paris, wo Stettler und seine Frau 1967 arbeiten konnten. Kontinuierlich hat Peter Stettler die technische Beherrschung seiner Mittel in Malerei und Graphik entwickelt.

Sitz, „ogo toungo“ - Verkauft
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