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Weibliche Gesichtsmaske

Höhe

40 cm.

Ethnie

Yaure

Land

Côte d’Ivoire

Material

Holz

Provenienz

- Galerie Künzi, Gottfried Künzi (1920-1979), Solothurn.
- Martin Gross (1922-2017), Biel (erworben am 30.09.1968).

Technik

Mit Sockel / with base

Untere Schätzung

6,000.00 CHF

Obere Schätzung

12,000.00 CHF

Zuschlag

Die Yaure sind Nachbarn der Baule und wohnen im Zentrum der heutigen Republik Côte d’Ivoire. Vorwiegend in Dörfern ansässig, bildet die Landwirtschaft, früher im stärkeren Maß ergänzt durch die Jagd, die wirtschaftliche Grundlage der Ethnie. Ihre traditionelle Religion wird durch lokale Bünde bestimmt. Die zentralen Themen des Glaubens sind Fruchtbarkeit und Ahnenkult.

Die Kunst der Yaure, insbesondere die figürliche Gestaltung, zeichnet sich trotz der engen künstlerischen Verbundenheit mit den benachbarten Guro und den Baule durch einen unverwechselbaren, subtilen und prägnanten Stil aus, den die hier angebotene Maske beispielhaft vor Augen führt.

In diese äusserst zart gestaltete Arbeit hat der Schnitzer, ohne Zweifel ein Meister seines Faches, sein ganzes Können einfliessen lassen.

Nicht zufällig erinnert das ovale Gesicht mit den sichelförmigen Augen, der eleganten, schmalen, langgezogenen Nase und dem kleinen Mund an die berühmten Köpfe Amedeo Modiglianis. Dieser hatte über seine Freunde Picasso, Brancusi und Lipchitz, allesamt Liebhaber und Sammler afrikanischer Kunst, nachweisbar vor 1909 die eleganten Masken der Côte d’Ivoire kennen gelernt. Sie bildeten eine wesentliche Quelle der Inspiration für die Formgestaltung seiner berühmten Skulpturen, wobei Modigliani auch die Darstellungsinhalte dieser so genannten Primitiven unglaublich fasziniert haben müssen.

Im Gesamtkontext der Kultur der Yaure mit ihren engen Verflechtungen von religiösen und profan-sozialen Bereichen kann diese mit vielschichtigen Inhalten beladene Maske kaum eindeutig einer Funktion zugeordnet werden.

Ihre lokalen und zeitlich unterschiedlichen Verwendungen ergeben sich aus der komplexen Struktur des jeweiligen Umfelds.

Diese Maske mit dem idealisierten stellt wohl eine junge Schönheit dar und gehörte vermutlich entweder in die Gruppe der lo- oder der je-Masken, die eng miteinander verwandt sind. Ihr Auftrag war es, sowohl schädliche als auch wohlwollende, übernatürliche Kräfte zu beeinflussen, um das soziale Gleichgewicht einer Gesellschaft herzustellen. Eine charakteristische Yaure Maske ist eine harmonische, ausgeglichene Kreation, deren Ausdruck den Betrachter in ihren Bann zieht.

Die Maske vermittelt zwischen der Dorfgemeinschaft und den übernatürlichen yu-Kräften, die sowohl schädlich als auch wohlwollend sein können. Um sich vor Unheil zu schützen, versucht man durch Tanz, der von orchestrierter Musik begleitet und vor der gesamten Gemeinde aufgeführt wird, die Gunst der Ahnen und Geister zu beschwören.

Der kunstvoll gestaltete Aufbau (in Form eines Kammes?) akzentuiert den harmonischen Gesamteindruck. Er soll sicherlich an eine für Schönheit und Wohlstand stehende Frisur erinnern.

Weiterführende Literatur:
– Rubin, William (1984). Primitivismus. München, Prestel-Verlag.
– Kerchache, Jacques (1989). Die Kunst des schwarzen Afrika. Freiburg, Herder Verlag.
– Barbier, Jean Paul (1993). Arts de la Côte d’Ivoire. Genf, Museé Barbier-Mueller.

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