560 cm.
95 cm.
Kuba
DR Kongo
Raphia
1,000.00 CHF
2,000.00 CHF
260.00
Die Bushong sind eine Ethnie in der Demokratischen Republik Kongo und gehörten einst einer politischen Konföderation an, die als Königreich Kuba in die Geschichte einging. Dieser politische Bund bestand vom 17. bis zum Ende des 19. Jahrhunderts, als er unter dem Druck der belgischen Kolonialherrschaft zerbrach.
Berühmtheit erlangten die Bushong jedoch vor allem durch ihre meisterhaften, weithin begehrten Gewebe. Solch feine Stoffe, die im Königreich als Zahlungsmittel dienten, fanden schon in portugiesischen Berichten aus dem 16. und 17. Jahrhundert Erwähnung. Gemeint waren rund 50 x 50 cm grosse Stoffe aus ausgefaserten Fiederblättern der Raphia-Palme.
Die bis zu über zehn Meter langen Zeremonialkleider der Bushong werden rockartig gleichermassen von Frauen und Männern um die Hüfte getragen. Die Machart und das Design sind Amtsträgern und Zeremonien genau zugeordnet. Jeder König erhält bei Amtsantritt sein eigenes Emblem, welches bestimmte geometrische Motive enthält, die man auf all seinen Prestigeobjekten wiederfindet. Je aufwändiger das Tuch, desto wichtiger der Träger – „Kleider machen Leute“ gilt natürlich auch in Afrika. Des Weiteren wurden die Tücher auch als wertvolles Tauschmittel oder Geschenk verwendet.
Mit diesen Textilien trieb die Küstenbevölkerung einen lebhaften Handel: Die Portugiesen bezahlten die Stoffe mit Salz, Kaurischnecken und Perlen und tauschten sie weiter südlich, in Angola, gegen Sklaven.
Nirgendwo sonst in Afrika wurden Textilien so meisterhaft gefertigt, zeigen einen so eindrucksvollen, ausgeprägten Sinn für Formen und Muster. Ästhetik und Funktion verschmelzen so zu kleinen Kunstwerken, deren Einfluss auf die moderne Kunst des Westens unverkennbar ist und sich etwa in Arbeiten von Paul Klee, Antoni Tàpies, Keith Haring und anderen offenbart. Die kunstvollen Arbeiten sind derart faszinierend, traumhaft und sinnlich, dass jeder, der sie in natura sehen durfte, sich immer daran erinnern wird.
Weiterführende Literatur:
Meurant, Georges (1989). Traumzeichen. München: Verlag Fred Jahn