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Zoomorphe Maske, „kâgba“

Länge

82 cm.

Breite

27 cm.

Ethnie

Senufo

Land

Côte d’Ivoire

Material

Holz, Leder

Provenienz

- von René und Denise David in situ erworben (1963).
- René und Denise David, Kilchberg.
- René David (1928-2015), Zürich (2000).
- Jean David, Basel (2015).

Publikationen

- Arts d'Afrique Noire Nr. 85. Arnouville: Lehuard, Raoul (1993). Galerie Walu Werbung. - Parnass, Philipp Meier, "im Bann Afrikanischer Kunst". 1995, Heft 4, S. 77.

Technik

Mit Sockel / with base

Untere Schätzung

40,000.00 CHF

Obere Schätzung

60,000.00 CHF

Zuschlag

Die Senufo sind eine etwa 3 Millionen Menschen zählende Volksgruppe im Dreiländereck Côte d’Ivoire, Mali und Burkina-Faso. Vorwiegend in Dörfern ansässig, bildet die Landwirtschaft, früher im stärkeren Mass ergänzt durch die Jagd, die wirtschaftliche Grundlage der Ethnie. Sie sind bei Kunstsammlern für ihre qualitativ hochstehenden Schnitzkunst bekannt.

Über die Symbolik der Kult- und Gebrauchsgegenstände herrscht aufgrund der lückenhaften mündlichen Überlieferung und der Schweigepflicht der Initiierten vielfach Unklarheit. Dennoch finden sich in der Literatur einige Hinweise auf diesen seltenen Maskentypus.

Diese Maske wurde lt. gängiger Meinung im Rahmen der Poro-Männervereinigung eingesetzt, einer auf Altersklassen basierenden Initiiations-Gemeinschaft die das kultische Dasein der Senufo bestimmt. Als politische und erzieherischen Kraft innerhalb der sozialen Struktur der Ethnie übt sie mit ihrer Autorität die soziale Kontrolle der Gemeinschaft aus.

Weiterführende Literatur
Förster, Till (1988). Die Kunst der Senufo. Zürich, Museum Rietberg.

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Näherer Informationen finden sich z.B. bei Till Förster (1988, op.cit.), der diese Maskentypus wie folgt einordnet: „Nosolo oder Kagba gibt es in zwei Ausführungen. Beide bestehen aus seiner zeltartigen Konstruktion, die aus Stöcken und geflochtenen Matten zusammengesetzt ist.
– In der kleineren Version kann sich ein Mann darunter verbergen, in der grösseren müssen zwei das Gestell tragen.
– Im Innern dieses grösseren Typs ist ausserdem ein Instrument, mit dessen Hilfe die Träger die Maske « brüllen » lassen.

Die Aussenflächen der Zeltkonstruktion sind farbig bemalt, meist mit geometrischen Formen, die oft ein mehr oder weniger regelmässiges Schachbrettmuster ergeben. Daher auch einer der Namen: Kagba, « buntscheckig ».

An ihrem vorderen Ende trägt die Kagba einen verkleinerten, sonst aber in allem dem Original gleichenden « Kopf des Poro », der hier « Kopf des Nosolo » (bzw. Kagba) genannt wird. Am hinteren Ende ist ein Schwanz, der direkt an dem Zelt befestigt ist oder an einem Stock, der das « Rückgrat » des Tieren fortsetzt, jedenfalls aber in einer Quaste endet. Die ganze Konstruktion ähnelt einem grossen, aber nicht näher zu bestimmenden Tier, worauf ihr zweiter Name hinweist: Nosolo kann etwa mit « Rind-Elefant » übersetzt werden.“

Auch interessant ist folgender Beitrag in „Das zweite Gesicht“ (1997), der die Zuordnung ebenfalls bestätigt: „Der poro-Männerbund der Senufo verfügt über zahlreiche, regional unterschiedliche Maskentypen, die nicht nur bei Bestattungsfeiern von poro-Mitgliedern auftreten, sondern auch bei verschiedenen Zeremonien, die anlässlich der drei jeweils sieben Jahre dauernden Initiationszyklen stattfinden. Die bedeutendste Maske der Nafara, einer südlichen Senufo-Gruppe, ist kagba, die von einem einzelnen Tänzer bewegt wird, oder deren grössere Version, nasolo, die zwei Träger benötigt. Diese tiergestaltigen Maskenfiguren bestehen aus einer zeltartigen, mit ornamental bemalten Matten oder Decken verhüllten Rohrkonstruktion. An ihrem vorderen Ende ist ein geschnitzter, zooamorpher Kopf befestigt, der verschiedene Tiermerkmale erkennen lässt.“

Hahner-Herzog, Iris / Kecskési, Maria / Vajda, László / Stepan, Peter (1997). Das zweite Gesicht. Afrikanische Masken aus der Sammlung Barbier-Mueller, Genf. München ; New York : Prestel, Seite 13.

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