17 cm.
Edo
Nigeria
Gelbguss
- Robert Fitzgerald, Indianapolis. - Galerie Walu, Zürich (1984). - Nachlass Dr. H. und C. Baumann, Bern.
Expertise von Willam Fagg (1984).
Mit Sockel / with base
15,000.00 CHF
25,000.00 CHF
William Fagg beschreibt 1984 die vorliegenden Maske wie folgt: “ It is cast with three keloids above eache eye, the pupils inlaid with iron, pierced coral-beaded headdress with three clusters of four beads above, beaded choker behind, mid-eighteen century.
This appears to have been cast before the introduction of hatching of the eye borders, thought to have been about 1775. The clean neat casting further tends to associate it with the Eresonyen revival of bronze-casting (ca. 1735-1750, i.e. the reign of Oba Eresoyen). Also the painting of the coral-bead cap is in the old style, where later the wax strips were somply laid over each other, no attempt being made to imitate plaiting.“ Das entsprechende Dokument wird dem Käufer ausgehändigt.
Die Hüftmaske ist ein hohes Abzeichen der Würdenträger einer der drei Männerbünde der Palastgesellschaft des Oba (Regenten). Für die Aufnahme in einen solchen Bund muss sich der Anwärter etlichen Prüfungen unterziehen und auch Tribute leisten. Bei den mit zunehmender Schwierigkeit zu lösenden Aufgaben werden sein Wissen und Durchhaltevermögen auf die Probe gestellt. Ist ein Bewerber erfolgreich, steigt er im Rang und ist berechtigt, die jeweiligen Abzeichen zu tragen.
Traditionell trägt ein Würdenträger einen perlweissen Wickelrock mit einem Hüfttuch, wobei der Oberkörper nackt bleibt. Ausschlaggebend für den jeweiligen Rang sind der Perlenschmuck um den Hals und die Stirn sowie der Schmuck am Hüfttuch. Ein Jüngling hat lediglich die Berechtigung zu einem Perlenreif um den Hals, dem ikele. Ist er bei Prüfungen erfolgreich, wird sein Reif durch einen Perlkranz (odigba) und ein perlenbesetztes Stirnband (udaeha) ersetzt.
Sind die niedrigen Ränge erfolgreich absolviert, ist der Kandidat berechtigt, sein Hüfttuch mit gesteiftem Lederschmuck und einer Hüftmaske zu schmücken. Diese ehrenwerten Abzeichen trägt er immer auf seiner linken Hüftseite. Nur den wenigsten gelingt es, den höchsten Rang zu erreichen, mit dem das Privileg einhergeht, den Hüftschmuck über einem langen, purpurroten Gewand, dem ehanegbehia, zu tragen. Diesen Würdenträgern kommt die Ehre zu, bei Anlässen das eben-Schwert zu schwingen.
Weiterführende Literatur:
Plankensteiner, Barbara / Brandl-Straka, Ursula (2007). Benin. Könige und Rituale. Höfische Kunst aus Nigeria. Gent: Snoeck Publishers. Seite 358.